Hindernisfrei in Thun

Der einfache Zugang zu Informationen, Dienstleistungen und Orten ermöglicht Menschen mit und ohne Behinderung, sich zu beteiligen und sorgt für Chancengleichheit. Beides ist eine wesentliche Voraussetzung für ein gutes Leben. Thun setzt sich dafür ein, Hindernisse abzubauen.

Barrierefreie Information auf thun.ch 

Die Stadt Thun legt Wert auf einen hindernisfreien Zugang zur städtischen Webseite. Via Navigationspunkt oder eine automatische Weiche für sogenannte Screenreader können die Inhalte barrierefrei dargestellt werden, so dass sich Sehbehinderte und motorisch beeinträchtige Menschen besser zurechtfinden. Mit einer laufenden Anpassung an die internationalen und nationalen Richtlinien stellt die Stadt die Zugänglichkeit zu Webinhalten auch künftig sicher.

 

Leichte Sprache

Über besonders gefragte Themen informiert die Stadt Thun auf thun.ch in Leichter Sprache. Den Überblick der Themen erhalten Sie auf dieser Seite.

 

Hindernisfreie Bushaltestellen

Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) gibt vor, Einrichtungen und Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs behindertengerecht zu gestalten. Die Massnahmen sollen dabei verhältnismässig sein. Die Stadt Thun gestaltet als Strasseneigentümerin die Haltekanten behindertengerecht, wenn möglich hindernisfrei. Sie verändert die Einstiegshöhen und gleicht die Haltestellen dem umgrenzenden Terrain an. Rund 20 Haltestellen und 30 Haltekanten hat die Stadt bisher realisiert, etwa die Bushaltekanten im Quartier Lerchenfeld, an der Tellstrasse oder beim Schorenfriedhof. Weitere werden folgen.

 

Leitlinien und Aufmerksamkeitsfelder

Als die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) 2017 das Bahnhofgebäude mit Leitlinien versah, weitete die Stadt Thun das Leitliniensystem auf den Bahnhofplatz aus. Damit wurde die Sicherheit für benachteiligte Passantinnen und Passanten erhöht und die Orientierung erleichtert. Auch in den Begegnungszonen im Zentrum schuf die Stadt Thun an mehreren Standorten mittels Aufmerksamkeitsfeldern sichere Querungspunkte. Aufmerksamkeitsfelder finden sich auch bei den barrierefrei gestalteten Bushaltestellen.

 

Lichtsignalanlagen

Verkehrsanlagen müssen auch für Menschen mit Beeinträchtigung sicher gestaltet sein. Zum Beispiel sind Lichtsignalanlagen vielerorts mit taktilen und akustischen Signalen ausgestattet. Zudem lässt sich die Grünphase verlängern. Diese Hilfestellungen können Menschen mit Beeinträchtigung per Knopf an der Unterseite der Ampelarmatur auslösen.

Der Kanton Bern und die Stadt Thun verbessern die Infrastruktur laufend. Zum Beispiel erweiterte der Kanton auf Anregung der Nutzerinnen und Nutzer die Grünphase der Lichtsignalanlage bei der Haltestelle Seeblick in Thun zusätzlich. Per Knopfdruck kann die Dauer nun von 8 auf 12 Sekunden erhöht werden. Die Lichtsignalanlage ist zudem mit einer Kamera ausgestattet. Sollte sich jemand länger auf der Fahrbahn befinden, wird die Grünzeit auf 16 Sekunden erhöht.

 

Städtische Gebäude

Viele Gebäude der Stadtverwaltung sind hindernisfrei. Bei Sa­nie­rungs­ar­bei­ten setzt die Stadt laufend und mit spezifischen Lösungen Verbesserungen um. 2021 überprüfte sie die Barrierefreiheit in sämtlichen Schulen und Kindergärten und definierte Massnahmen. Nun läuft die Planung für eine schrittweise Umsetzung. Alle Neubauten gestaltet die Stadt ausnahmslos hindernisfrei.

Nicht überall barrierefrei ist das denkmalgeschützte Rathaus. Im Gebäude ist zwar ein Lift eingebaut, jedoch sind nicht alle Räume schwellenlos. Auf Wunsch installieren die Mitarbeitenden der Stadt Thun vor Ort eine mobile Rampe, die Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern den Zugang ermöglicht. Wer einen Besuch oder Anlass im Rathaus plant, wendet sich an die Zentrale der Stadt Thun (Tel. 033 225 81 11) oder meldet sich über den Knopf «Anmeldung» beim Haupteingang an. 

 

Hindernisfreie Toiletten

Die meisten öffentlichen Toiletten der Stadt Thun sind hindernisfrei. Die restlichen Anlagen werden im Zuge von Sanierungsarbeiten umgestaltet.

In der Stadt Thun finden sich diverse Eurokey-Toiletten, zum Beispiel jene beim Waisenhausplatz. Auf dieser Karte finden Sie eine Übersicht.

 

Höranlagen

Höranlagen erleichtern Menschen mit einer Hörbehinderung das Verstehen in öffentlichen Räumen. Sie übertragen das Audiosignal direkt auf das Hörgerät oder CI-Implantat. Im Online-Höranlagenverzeichnis sind über tausend Standorte in der Schweiz und konkret auch in Thun ersichtlich.

 

Barrierefreie Ausflugsziele

Wie gelingt eine barrierefreie Reise durch das Berner Oberland? Was eignet sich und welche Hilfsmittel stehen zur Verfügung? Diverse Hinweise erhalten Sie hier.

 

Netzwerk «Hindernisfrei in Thun»

Seit 2020 arbeitet die Stadt Thun mit dem interdisziplinären Netzwerk «Hindernisfrei in Thun». Unter der Leitung von Brigitte Tschanz, Sektion Bern und Berner Oberland des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbands (SBV), treffen sich die Organisationen des Behindertenwesens, die Verwaltung sowie Betroffene aus Thun. Auch Gemeinderätin Eveline Salzmann, Vorsteherin Direktion Sicherheit und Soziales, nimmt an den Treffen teil.

Mit ihrem Engagement im Netzwerk tragen die Mitglieder zur Inklusion bei. Ziel ist es, den Alltag von Menschen mit Beeinträchtigungen durch einfache und konkret umsetzbare Massnahmen zu erleichtern. Das Netzwerk orientiert sich wesentlich an der UNO-Behindertenrechtskonvention und am Ziel 11 der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Eine Liste der Mitglieder finden Sie hier.

Die Netzwerkgruppe wirkt aktuell in Thun, eine Ausdehnung auf weitere Regionen im Berner Oberland ist in den nächsten Jahren vorstellbar. Interessierte Gemeinden wenden sich an Brigitte Tschanz.

Kontakt

Brigitte Tschanz
Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV), Sektionen Bern und Berner Oberland
Leitung Netzwerk Hindernisfrei in Thun
079 284 79 90
brigitte.tschanz@sbv-fsa.ch

Vorgehen bei Anliegen

  1. In erster Linie über die Behindertenorganisationen. Wenn eine direkte Erledigung dort nicht möglich ist, via Behindertenorganisationen zu Brigitte Tschanz. Sie macht anschliessend die Triage.
  2. Bei Themen, die verschiedene Beeinträchtigungen betreffen, über Brigitte Tschanz zur Triage
  3. Die Behindertenorganisationen können in Absprache mit Brigitte Tschanz Themen in die Sitzungen der Netzwerkgruppe «Hindernisfrei in Thun» einbringen.
  4. Brigitte Tschanz bringt die Anliegen laufend oder via Netzwerktreffen bei der Stadt Thun ein.