Thun sagt nein zu Rassismus und Diskriminierung

11. März 2024
Die Stadt Thun organisiert zum dritten Mal die Aktionstage gegen Rassismus. Vom 16. bis 24. März finden in der ganzen Stadt Veranstaltungen für ein breites Publikum statt. Ziel ist es, die Bevölkerung zu informieren, zu sensibilisieren und Handlungsansätze aufzuzeigen.

Der 21. März ist der internationale Tag zur Bekämpfung von Rassismus. Rund um dieses Datum finden jeweils in verschiedenen Gemeinden und Kantonen die Aktionswochen gegen Rassismus statt. Bereits zum dritten Mal beteiligt sich auch die Stadt Thun an dieser Aktion. «Leider werden auch in Thun immer noch Personen wegen ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihrer Religion diskriminiert. Das muss sich ändern. Mit den Aktionstagen können wir die Bevölkerung sensibilisieren und informieren», sagt Gemeinderätin Katharina Ali-Oesch, Vorsteherin der Direktion Bildung Sport Kultur. Organisiert werden die Aktionstage gegen Rassismus vom Kompetenzzentrum Thun-Oberland (KIO) im Auftrag der städtischen Integrationskommission. 

Verschiedene Anlässe – verschiedene Zielgruppen

Vom 16. bis 24. März findet eine Vielzahl verschiedener Aktivitäten statt, welche die Stadt gemeinsam mit lokalen und regionalen Partnerinnen und Partnern umsetzt. Neben den städtischen Betrieben wie dem Kompetenzzentrum Integration Thun-Oberland (KIO), der Stadtbibliothek, den Schulen, der offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) mit dem Robinson-Spielplatz und der Beratung für Mädchen und junge Frauen (MäT*) beteiligen sich verschiedene lokale Vereine und Privatpersonen. Die Veranstaltungen richten sich an unterschiedliche Zielgruppen: Kinder, Erwachsene, bereits informierte und weniger informierte Personen. Der Fokus liegt auch in diesem Jahr auf Alltagsrassismus. 

Stadtrundgänge, Workshops für Kinder, Podiumsdiskussionen und mehr

Auf dem Programm stehen Stadtrundgänge zu den kolonialen Verstrickungen Thuns oder zum jüdischen Leben in der Stadt. Zudem wird Schokolade als Kolonialprodukt genauer untersucht. Weiter gibt es Sensibilisierungsworkshops für Kinder, eine Podiumsdiskussion zu strukturellem Rassismus, eine Filmpräsentation im Kino Rex, ein Schaufenster mit Büchern zu Rassismus, Outdoor-Trainings für Kinder und Erwachsene, ein Zivilcourage-Kurs für Mitarbeitende der Stadtverwaltung und ein Special-Training mit dem FC Thun. Am Spiel des Frauenteams Thun Berner Oberland gegen Basel steht der Anti-Rassismus-Kiosk des Vereins «gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus – gggfon», an dem es wertvolle Informationen gibt und Rassismusvorfälle gemeldet werden können. Zudem gibt die Schweizer Soziologin und Rassismus-Expertin Anja Glover einen Workshop für Jugendliche. Den Abschluss macht die «Living Library» in der Stadtbibliothek Thun. Dabei können statt Büchern Menschen ausgeliehen werden. Sie erzählen von ihren Erfahrungen mit Rassismus. (Programm unter www.thun.ch/tagegegenrassismus). Die Aktionstage werden von der nationalen Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) finanziell unterstützt (vgl. Infobox).

Kompetenzzentrum Integration Thun-Oberland (KIO) – die Anlaufstelle bei Fragen zu Migration 

Das Kompetenzzentrum Integration Thun-Oberland (KIO) ist ein Angebot des Amts für Bildung und Sport der Stadt Thun. Es berät und unterstützt (neu)zugezogene Personen bei der Integration. Bei Fragen rund um Rassismus triagiert das KIO an die Beratungsstelle gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus (gggfon). Die Stadt Thun ist seit anfangs 2023 Mitglied der Beratungsstelle (www.gggfon.ch).  

 

Rassistische Diskriminierung: Monitoring 

Die Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) führt seit über zehn Jahren Datenquellen zusammen, die Aufschluss über Rassismus und rassistische Diskriminierung geben sowie die Situation betroffener Personen. Die Zusammenführung macht sichtbar, wie Rassismus und rassistische Diskriminierung in ihren individuellen, institutionellen und strukturellen Ausprägungen zusammenspielen. Ziel des Monitorings ist es, eine Grundlage für die faktenbasierte, wirksame Antirassismuspolitik entwickeln zu können. 2022 gaben 17 Prozent der Wohnbevölkerung an, in den letzten fünf Jahren rassistische Diskriminierung erfahren zu haben. Das sind 1,2 Millionen Menschen, fast jede sechste Person in der Schweiz.

Quelle: Monitoring der FRB (admin.ch), publiziert am 5. Februar 2024

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Dokument: Flyer zum Programm der Aktionstage gegen Rassismus 2024 (PDF, 565.5 kB) Download 0 Dokument: Flyer zum Programm der Aktionstage gegen Rassismus 2024
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