Die Voliere im Schwäbis wurde 1918 vom Ornithologischen Verein Thun erbaut. Seit 1953 ist sie im Besitz der Stadt Thun, zuletzt wurde sie vom Förderverein Voliere Schwäbis für die Haltung exotischer Vögel genutzt. Das Gebäude ist gemäss kantonalem Bauinventar als schützenswertes K-Objekt eingestuft und weist hohen Sanierungsbedarf auf. Die Grobkostenschätzung für eine umfassende Sanierung belaufen sich auf rund 270'000 Franken (mit einer Abweichung von +/- 20 %).

Tiergerechte Haltung nicht möglich

Bei einer angemeldeten Kontrolle im Januar 2024 stellte das kantonale Amt für Veterinärwesen fest, dass eine Weiterführung der Vogelhaltung aus hygienischen und aus Tierschutzgründen nicht mehr akzeptiert werden kann. Die Vogelhaltung muss bis spätestens 31. Dezember 2024 aufgelöst werden, falls die Anlage nicht saniert wird. Der Gemeinderat erachtet die Vogelhaltung in Käfigen als nicht mehr zeitgemäss. Eine Sanierung für die Vogelhaltung kommt für ihn aufgrund des schlechten baulichen Zustands und der hohen Kosten nicht in Frage. Der Gemeinderat hat diesen Entscheid dem Verein Voliere Schwäbis am 11. Januar 2024 mitgeteilt. Ein Wiedererwägungsgesuch des Vereins hat er mangels neuer Fakten am 26. Juni 2024 abgelehnt.

Umnutzung wird geprüft

Anstelle der Vogelhaltung soll das denkmalgeschützte Gebäude umgenutzt und der Bevölkerung in anderer Form zur Verfügung gestellt werden. «Für die Stadt Thun bietet sich die Gelegenheit, an diesem viel genutzten Ort etwas zu gestalten, das dem Bedürfnis einer breiteren Bevölkerung nach attraktiven Begegnungsorten dient», sagt Gemeinderat Reto Schertenleib. Die Nutzung als Buvette oder der Einbezug ins Flussbad Schwäbis sind zwei der möglichen Optionen, die geprüft werden.