Neue Fuss- und Veloverbindung vom Bahnhof bis ins Schwäbis

20. Juni 2024
Mit einer Brücke über die Allmendstrasse und einer über die Aare soll eine Lücke im übergeordneten Fuss- und Veloverkehrsnetz zwischen Bahnhof Thun und Steffisburg geschlossen werden. Das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie liegt vor. Im nächsten Schritt wird mit einem qualitätssichernden Verfahren die Gestaltung der Brücken bestimmt.

Zwischen Frühling und Herbst 2023 wurden mit einer Machbarkeitsstudie verschiedene Varianten zur Querung der Allmendstrasse und der Aare geprüft, damit die Velonetzlücke zwischen Bahnhof Thun und der bestehenden Veloroute im Schwäbisquartier Steffisburg geschlossen werden kann. Ein Planungsteam und ein Begleitgremium aus externen Fachleuten und Behördenvertretenden aus Thun und Steffisburg haben die Varianten hinsichtlich der technischen und verkehrlichen Machbarkeit und der städtebaulichen Qualitäten beurteilt. Sie empfehlen in ihrem Schlussbericht, die neue Fuss- und Velobrücke östlich der Eisenbahnbrücke über die Allmendstrasse, danach über das Selve-Areal und möglichst nahe oberhalb des heutigen Kraftwerks über die Aare zu führen.

Fuss- und Velobrücke nahe oberhalb des Stauwehrs favorisiert

Die Querung der Allmendstrasse erfolgt mit einer neuen geschwungenen und schlank konstruierten Fuss- und Veloverkehrsbrücke zwischen RexMax-Areal und Bahndamm auf der südöstlichen Seite der Allmendstrasse. Die Querung über die Aare möglichst nahe oberhalb des Stauwehrs erfüllt die zahlreichen Anforderungen insgesamt am besten, damit beide Bauwerke – Stauwehr und Brücke – als Ensemble in Erscheinung treten können. Damit soll das Aarebecken in seiner derzeitigen ortsbildlichen Prägnanz grösstmöglich freigehalten, seine räumliche Weite erhalten und die jeweiligen Uferbilder der Promenaden auf Seite Schwäbis und Thun bewahrt werden. Die Brücke über das Aarebecken bietet eine attraktive Möglichkeit für Velofahrende wie auch zu Fuss Gehende, da sie die beiden Parkanlagen miteinander verbindet.

Weil das Gebiet rund um das Aarebecken im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder (ISOS) liegt, wurde auch die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) zur Stellungnahme eingeladen; eine Rückmeldung wird bis nach den Sommerferien erwartet. Sollte die Stellungnahme der ENHK zur Brückenvariante über das Aarebecken negativ ausfallen, ist eine Variante unterhalb des Stauwehrs weiterzuverfolgen.

Qualitätssicherndes Verfahren für die Gestaltung der Brücken

Um den hohen gestalterischen Anforderungen an die Brückenbauwerke gerecht zu werden, ist vorgesehen, ein qualitätssicherndes Verfahren durchzuführen. Dies geschieht gestützt auf die Empfehlungen aus der Machbarkeitsstudie und auf die Stellungnahme der ENHK. Der Stadtrat von Thun befindet im Juli über einen entsprechenden Kredit (380'000 Franken), wobei sich die Gemeinde Steffisburg mit 25 Prozent (95'000 Franken) an den Kosten beteiligen würde.

Es ist vorgesehen, das qualitätssichernde Verfahren nach den Sommerferien 2024 bis im Sommer 2025 durchzuführen. Anschliessend erfolgen die Bauprojektierung und der Kreditbeschluss für die Realisierung. Zum jetzigen Zeitpunkt ist mit Grobkosten für die beiden Brücken in der Grössenordnung von rund 8 bis 9 Millionen Franken zu rechnen.

Zusätzliche Investitionen aufgrund der Thuner Velo-Initiative

Als Folge der Annahme der Thuner Velo-Initiative durch den Stadtrat schlägt der Gemeinderat dem Stadtrat zudem vor, eine Abstimmungsvorlage erarbeiten zu lassen, mit welcher dem Volk ein Rahmenkredit in der Grössenordnung von 20 bis 30 Millionen Franken zur Umsetzung der Thuner Velo-Initiative unterbreitet werden soll. Bereits heute ist klar, dass die Langsamverkehrsverbindung Bahnhof–Selve–Schwäbis (Streckenlänge rund ein Kilometer) ein Kernelement im Velohauptroutennetz bilden wird. Dass diese Massnahme realisiert wird, ist daher zentral für die Erfüllung der Initiative.

Signalisation Fuss- und Veloweg.
Name
Dokument: Stadtratsbericht SRB Nr. 14/2024 (Fuss und Veloverkehr. Netzergänzung Bahnhof-Selve-Schwäbis) Download 0 Dokument: Stadtratsbericht SRB Nr. 14/2024 (Fuss und Veloverkehr. Netzergänzung Bahnhof-Selve-Schwäbis)
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