Geschichte und Stadtarchiv
Die Geschichte Thuns reicht weit zurück. Erste Siedlungen gab es bereits in der Jungsteinzeit. Im Mittelalter entstand durch die Herzöge von Zähringen die heutige Altstadt mit dem Schloss, der Stadtkirche und einer Siedlung an der Aare. Als das Geschlecht der Zähringer 1218 ausstarb, erbten die Grafen von Kyburg die Stadt. Gräfin Elisabeth von Kyburg erteilte Thun 1264 die Stadtrechte, was einer offiziellen Stadtgründung gleichkam. Im 19. Jahrhundert wurde Thun zur Tourismusdestination und mit der Eröffnung der Eidgenössischen Militärschule ein wichtiger Standort der Armee. Zahlreiche wertvolle historische Güter und Quellen aus der Geschichte Thuns finden sich im Stadtarchiv oder im Burgerarchiv.
Stadtarchiv
Im Stadtarchiv Thun finden sich Unterlagen ab 1832, aber auch einige ältere Dokumente sind Teil des Bestands, zum Beispiel eine Thuner Schützenordnung aus dem Jahr 1535. Im Bestand sind diverse Urkunden und Akten der Stadt Thun und der aufgehobenen Gemeinden Strättligen und Goldiwil, Deposita von Vereinen und Privaten, zahlreiche Fotos, Dias und Negative sowie ein Zeitungsarchiv. Eine zentrale Funktion des Stadtarchivs ist es, die Unterlagen der Stadtverwaltung aufzubewahren und zugänglich zu machen, zum Beispiel Gemeinde- und Stadtratsbeschlüsse, Verträge, Abstimmungsunterlagen oder Adoptionsakten. Nur so können nachfolgende Generationen das Handeln von Politik und Verwaltung nachvollziehen.
Die Mitarbeitenden im Stadtarchiv vermitteln Zugang zum Archivgut, beraten und geben Auskünfte. Die Dokumente können vor Ort fotografiert oder eingescannt werden, falls sie nicht dem Datenschutz unterstehen. Für Archivbesuche ist eine vorgängige Anmeldung via Telefon oder E-Mail empfehlenswert (siehe Kontaktangaben).
Eine Übersicht des Bestands im Stadtarchiv ist im Online-Archivkatalog zu finden.
Burgerarchiv
Zum Bestand des Burgerarchivs im Thuner Rathaus gehören Urkunden, Dokumente und Bücher vom 13. bis zum 19. Jahrhundert. Es handelt sich vorwiegend um Schriftstücke der Thuner Stadtverwaltung. Auch ein kleiner Bestand an Privatpapieren und Familienarchiven sowie Nachlässe von bedeutenden Thuner Historikern gehören dazu. Das Burgerarchiv wird von der Burgergemeinde Thun betreut.
Terminanfragen und Auskünfte: burgerarchiv@bgthun.ch
Online-Archive
Lohner-Chronik (transkribiert)
Carl Friedrich Ludwig Lohners Chronik der Stadt Thun besteht aus zwei Bänden mit je ungefähr 800 handgeschriebenen Seiten. Im Vorbericht von Band I beginnt die Chronik mit der Urgeschichte und endet in Band II mit Lohners Tod 1863.
- Band I inkl. Vorbericht, 1277-1550 (CFL Lohner)
- Band II, 1551-1864 (CFL Lohner/Albert Lohner)
- Band III, 1865-1900 (Albert Lohner)
Thun-Chronik
Die Thun Chronik ist hier auf der Webseite verfügbar.
Zeitungsarchiv
Zahlreiche Schweizer Zeitungen sind auf der von der Schweizerischen Nationalbibliothek bereitgestellten Plattform e-newspaperarchives.ch zu finden.
Adressbücher
Diverse Adressbücher aus Thun und der Umgebung sind hier einsehbar.
Thunensis
Die Plattform Thunensis bietet mit einer grossen Sammlung an Text-, Bild- und Videomaterial einen umfassenden Einblick in Thuns Vergangenheit.
Publikation «Thuner Stadtgeschichte»
Das Werk «Thuner Stadtgeschichte 1798-2018» zeigt auf, wie sich Thun von einem kleinen Landstädtchen mit rund 1'500 Einwohnenden zur heute elftgrössten Stadt der Schweiz mit über 44’000 Thunerinnen und Thunern entwickelt hat. Die Publikation ist die erste Gesamtdarstellung des 19. und 20. Jahrhunderts. Alle Inhalte sind nicht nur im Buch, sondern auch online verfügbar.
Thuner Brauchtum: Ausschiesset und Fulehung
Alljährlich im Herbst findet in Thun der Ausschiesset statt – für viele Thunerinnen und Thuner ein Höhepunkt im Jahr. Diverse Umzüge, Musik- und Tambourenkonzerte, Schiesswettbewerbe mit Armbrust oder Kleinkaliber und viel Geselligkeit sind Teil dieses Stadtfests. Ursprünglich war der Ausschiesset der Jahresabschluss der Schützengesellschaft. Seit 1839 nehmen die Kadetten Thun am Anlass teil. Heute ist die traditionsreiche Jugendorganisation Hauptträgerin des Ausschiesset. Die bekannteste Figur des dreitägigen Fests ist der Fulehung, der im Narrengewand durch die Gassen rennt. Er geht zurück auf den Hofnarren Karls des Kühnen, den Thun in der Schlacht bei Murten gefangen nahm und anschliessend durch die Gassen trieb. Wenn der Fulehung am Ausschiesset durch die Stadt rennt, verteilt er seinen frechsten Verfolgerinnen und Verfolgern sowie Zaungästen mit «Schyt und Söiblaatere» Schläge. Er hat aber auch eine sanfte Seite und wirft Süssigkeiten in die Menge.
Name | Telefon | E-Mail-Adresse |
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Stadtarchiv | 033 225 84 23 | stadtarchiv@thun.ch |